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Kanada 2008

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Reisen im amerikanischen Frankreich

Im Jahr 2008 sind wir auf eigene Faust durch den Osten Kanadas gereist. Die Reise haben wir mit Reiseführern und dem Tripadvisor alleine geplant und durchgeführt. Zunächst stand die Reise unter keinem guten Stern. Ich hatte 4 Wochen vor dem geplanten Abflugdatum einen "Abflug" von meiner Transalp erlebt und mir das Schlüsselbein gebrochen. Dennoch starteten wir wie geplant.

Über Toronto ging es zunächst nach Quebec
in der gleichnamigen Provinz. Sie ist die flächenmäßig die größte Provinz in Kanada (ca. 4 x so groß wie Deutschland) mit nur 8 Mio. Einwohnern. Zur indigenen Bevölkerung Québecs zählen 39 anerkannte Indianerstämme, wovon die Irokesen wohl die größte Berühmtheit erlangt haben. Dazu zählen aber auch die Algonkin und die Inuit. Quebec ist heute vor allem für den frankophonen Stil bekannt. Das beginnt bei der Sprache und geht bis zur französischen Küche bzw. den Wert auf ein gepflegtes Essen. Insgesamt empfanden wir die Quebecoises als sehr viel freundlicher als weiter im Westen. Das mag aber auch an den Städten Toronto, Montreal und der höheren Bevölkerungsdichte liegen.


Quebec
1608 wurde die Stadt Quebec von Samuel de Champlain gegründet und zur Hauptstadt der Kolonie Neufrankreich ernannt. Es bildeten sich Handelsbeziehungen und schließlich militärische Bündnisse mit den Algonkin und den Wyandot (Indianern). Pelze wurden nach Frankreich exportiert, im Gegenzug erhielten die Indianer Metallwaren, Schusswaffen und Alkohol. Von der Stadt Québec aus erforschten Waldläufer und katholische Missionare das Innere des nordamerikanischen Kontinents. Weitere Ansiedlungen wurden entlang des St. Lorenz-Stromes noch im 17. Jahrhundert gegründet, unter anderem Montréal (das wir nur durchfuhren).Auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt Quebec übernachteten wir und nutzen die Fähre über den St. Lorenz-Strom in die Stadt.

Lorenz-Strom "abwärts"

In Quebec übernahmen wir unseren Mietwagen. Ein in Deutschland gekaufter LKW-Lenkknauf sollte mir das einhändige Fahren erleichtern. Unter dem T-Shirt trug ich noch immer den Rucksackverband, den man nach dem Bruch des Schlüsselbeins trägt. Dennoch kamen wir gut auf den sich sehr schnell leerenden Straßen voran. Mark Knopfler begleitete musikalisch auf die Fahrt in die uns umschließende Natur. Ziel war für uns Tadoussac am Zusammenfluss des mit dem St. Lorenz-Strom. Geplant waren hier Wanderungen und das sogenannte "Whale-Watching." Das mit dem Wandern hat auch noch halbwegs gut geklappt. Die Natur erinnert sehr stark an das schwedische Fjäll und seinen Mooren. Die Wege sind ähnlich wie in Schweden oft beplankt.

Das Whale-Watching konnte ich mir hingegen nahezu abschminken. Während Ute mit einem Zodiac auf Whale-Watching ging, bestieg ich einen etwas größeren Dampfer. Die Zodiacs kommen sehr viel näher an die Wale heran. Dennoch hatte wir beide auf getrennten Schiffen sehr schöne Anblicke und haben uns sogar kurz auf dem Wasser gesehen.

Südseite des St. Lorenz - Halbinsel Gaspése
Dann ging es weiter Baie-Comeau, wo wir die Autofähre auf die andere Seite des St. Lorenz-Stroms nehmen sollten. Mit Mühe und Not fanden wir irgendwann dann den Zugang zum Hafen, nachdem wir zunächst im Stadthafen gelandet waren, die Fähren aber etwas außerhalb den St. Lorenz queren. Mit Müh und Not schaffen wir dann noch die geplante Fähre nach Matane. Über das sehr idyllische Sainte-Anne-des-Monts geht es in den Parc National des la Gaspésie. Hier haben wir erneut die Tage mit Wandern in den Wäldern und der Umrundung der Gaspése-Halbinsel verbracht. Die Umrundung hat doch etwas Zeit beansprucht. Insgesamt gilt hier Slow down!

Hier gelingt uns bei der Wanderung auch die Sichtung einer Elch-Kuh mit ihrem Kalb. Während wir mit Kamera, gebrochener Clavikula über den Boden langsam robben, kommt wohl ein kanadisch-franz. Kegelverein mit Frauen hinter uns her und ignoriert mit lautem Palaver und Lachen unsere Hinweise auf die vor uns stehenden Elche. Verdattert warten wir die Reaktion der beiden Elche ab. Doch statt die Flucht zu ergreifen nähern sie sich uns immer weiter an. Die Damen unterbrechen für einen Moment den Small-Talk, lachen uns an und ziehen weiter. Als die Elchkuh mich dann fast überlaufen will habe auch ich endlich begriffen. Hier wird nicht gejagd! Daher tolleriert man sich gegenseitig. Das Kalb ist da doch etwas misstrauischer und macht einen Bogen um uns.

Algonquin-Nationalpark (Ontario)

Auf dem Rückweg nach Quebec folgen wir erneut dem St. Lorenz-Strom auf der Südseite. Die Nordseite ist aber deutlich usprünglicher und wilder. Dafür laden hier immer wieder kleine idyllische Städte zur Rast ein. Wir machen erneut einen Zwischenstopp in Quebec. Wir verlassen nun auch Quebec und kommen nach Ontario. Dann geht es weiter zum Algonquin-Reservat
(kein Nationalpark). Hier genießen wir in idyllischen Hütten am Wasser Kanu, Wanderungen und die die Ruhe in der Natur. Störend ist nur der entfernte Highway (keine deutsche Autobahn!), den wir nachts manchmal hören, wenn die Natur auch verstummt.

Toronto und Niagara-Fälle
Das Ende der Reise naht. In Toronto treffen wir Mac, eine Freundin von Ute aus den Staaten, die "mal eben" zu uns hochgeflogen kommt. Toronto ist eine schon sehr typisch amerikanische Großstadt. Beeindruckend auf jedenfall der CN Tower, der die ganze Stadt weit überragt. Hier lohnt es sich abends die Fähre auf die der Stadt gegenüberliegende Insel zu fahren, auf der auch der städtische Flughafen (nicht der internationale Flughafen Lester B. Pearson) liegt. Hier erleben wir auch das einzige Pech mit den Unterkünften. Unser Zimmer ist versehentlich vergeben. Nach längerer Diskussion kommen wir in eine kleine Privatwohnung der Eigentümer in einem Geschäftshaus, was auch nicht gerade der Traum nach den vergangenen, schönen Unterkünften ist.

Mit Mac fahren wir dann noch zu den berühmten Niagara-Fällen. Insgesamt erinnert hier alles doch sehr an Las Vegas im Kleinen. Dennoch sind die Fälle beindruckend.

Unsere Unterkünfte, die wir gerne weiter empfehlen:
1) Kamouraska: Auberg Foin de Mer

2) Tadoussac: La Maison Harvey Lessard

3) Park des Gaspésie: Gite de Mont-Albert Hotel
(mittlerweile ein scheinbar recht großes Hotel, wir hatten kleine Holzhütte)
4) Algonquin Provincial Park: Bartlett-Lodge

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