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Tansania 2006

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Das Reiseland
Tansania gehört nach amtlichen Statistiken zu den ärmsten Ländern der Welt. Dennoch hat sich das Land seit meinem letzten Aufenthalten in den Jahren  1988 und 1990 entwickelt. Vor allem die Straßen sind deutlich besser geworden, das Niveau der Unterkünfte auch. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft, von der in der Folge der Handel Tansanias wesentlich abhängig ist. Tansania ist etwa zweieinhalb Mal so groß wie Deutschland, besitzt aber weniger als die Hälfte der Bevölkerung.

Die Menschen auf dem Land sind oft sehr nett und hilfsbereit, manchmal aber auch etwas hilflos, wie wir bei einem schweren Busunfall merkten. Ute muste bei zahlreichen Toten und Schwerverletzten Erste Hilfe leisten. Ich regelte zunächt den Verkehr, dann die Bergung mit einem alten Bagger. Hier bekamen wir zu spüren, wie viel Zeit die Menschen selbst in diesen Situationen haben. Da sind wir Europäer sehr viel hektischer. Manchmal schlägt einem auch der Ruf "Musungo" (Weißer) schon etwas nervend manchmal auch agressiv aus der Ferne entgegen. In der Regel wurden wir aber immer sehr nett aufgenommen, sei es in den Camps, auf den Märkten oder einfach beim Bummeln durch Dörfer. Entgegen allen Warnungen ist uns dabei auch auf Sansibar nie etwas passiert.

Wir reisten mit eigenem Land-Rover, Fahrer und Köchin sowie einem Baumwoll-Zelt durch das Land. Unser Reiseveranstalter: Concept-Reisen
. Es hat alles super geklappt, bis auf das erste Abholen am Flughafen. Hier hat uns unser Fahrer 2 Stunden warten lassen, was ja eigentlich für dieses Land auch typisch ist (kommt er heute nicht, kommt er morgen). Es sollte aber das einzige Mal gewesen sein.

Der Reisverlauf im Jahr 2006

16.-17.6.:  Anreise mit Emirates via Dubai, Übernachtung Kunduchi Beach Hotel in Dar es Salaam
18.-20.6.:  Udzungwa Nationalpark, Übernachtung Campsite
20.-23.6.:  Ruaha Nationaprk, Übernachtung in "Blechhütte"
23.6.:          Mikumi Nationpark, Übernachtung Guesthouse
24.-27.6.:  Selous Nationalpark, Mbega Campsite
27.-29.6.:  Zanzibar, Dhow Palace Hotel (Stonetown)
30.6.-6.7.: Zanzibar, Matemwe Beach Village (Tauchen)

Unsere Empfehlung:

  • Ruaha und Selous sind noch relativ ruhige Nationalparks

  • Matemwe Beach Village, wobei hier 3-4 Tage ausreichend sind, wenn man taucht

  • überall lohnt sich das Aufstehen mit dem Sonnenlicht, insbesondere in Matemwe

  • ausreichend Erste Hilfe-Sachen dabei haben, Unfälle sind recht häufig



Geschichte

Die Küstenregion war lange Zeit Siedlungsgebiet von Händlern, die regen Austausch mit arabischen Gebieten pflegten. Dieses Gebiet wurde im 16. Jahrhundert von Portugiesen, dann von Arabern aus Oman (s. Sansibar) und am Ende des 19. Jahrhunderts von Deutschen besetzt (Deutsch-Ostafrika, 1891). Seit 1920 stand die Region als  Völkerbundsmandat (nach dem Zweiten Weltkrieg als Treuhandgebiet der UNO) unter britischer Verwaltung.

Am 9. Dezember 1961 erhielt Tanganjika die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich. Kurz nach der Unabhängigkeitserklärung von Sansibar am 10. Dezember 1963 verbanden sich die beiden Staaten Tanganjika (Tan
) und Sansibar (San) und gründeten am 26. April 1964 die Vereinigte Republik Tansania.

Nyerere (erster Staatspräsident) und seine Anhänger strebten den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft in Tansania an, verstaatlichten die Banken, führten Bildungs- und Landreformen durch. Ziel Nyereres war ein spezifisch afrikanischer Sozialismus in Abgrenzung zu den autoritären Sozialismusmodellen nach dem Vorbild der Sowjetunion. Vorbild für die sozialistische Umgestaltung Tansanias sollte stattdessen die „Ujamaa”, die Dorfgemeinschaft als Produktions- und Verteilungskollektiv, sein. Die Ausweitung des Ujamaa-Modells auf größere Produktionseinheiten scheiterte allerdings und mit der Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch die sozialistische Vision Nyereres. Er trat 1985 als Staatspräsident und  als Parteivorsitzender zurück und ist 1999 verstorben.

1992 endete dann das Einparteiensystem und zum ersten Mal  fanden 1995 demokratische Wahlen statt, bei denen jedoch die vorherige Regierungspartei CCM ihre Stellung behaupten konnte.

Klima

Entlang der flachen Küste Tansanias herrscht ein tropisches Klima, während in den Bergen im Norden, Süden (Poroto-Berge, Livingstone-Berge, Kipengere-Berge, Kitulo-Plateau) und Westen das Klima gemäßigt ist.  Wir haben die Reisezeit Juni/Juli als sehr angenehm empfunden.

Die schönsten Parks
Der Udzungwa National Parkstand bei uns auf dem Programm, da er vom WWF sehr stark gefördert wird. Der Park wurde im Oktober 1992 von Prinz Bernhard der Niederlande formell eröffnet und ist damit der bislang (2006) jüngste der tansanischen Nationalparks. Es handelt sich um einen für tansanische Verhältnisse etwas besonderen Nationalpark (mit Ausnahme des Kilimanjaros). Der gebirgige Nationalpark ist noch sehr waldreich mit Resten eines Regenwaldes. Er liegt abseits der Safari-Routen. Der einzige Zugang befindet sich bei dem Dorf Mang'ula, wo sich auch das Hauptquartier der Wildhüter und die Parkverwaltung befinden.

Der Ruaha National Park liegt ebenfalls abseits von den großen Touristenrouten, und, zusammen mit der Tatsache, dass es dort nur zwei Camps und eine Campsite gibt, ist auch er selten besucht. Mit 12.950 qkm ist der Ruaha der zweitgrößte Nationalpark in Tansania. Der Ruaha Nationalpark ist noch ein wahrer Geheimtip! Er liegt auf einer Hoehe zwischen 750m und 1.200m, die hoechsten Berggipfel erreichen 1.800m. An ihn grenzen im Nordwesten zwei weitere Wildschutzgebiete (Rungwa und Kisigo) an, so dass hier ein riesiges (25.600qkm) Rückzugsgebiet fuer Wildtiere geschaffen wurde.

Das Wildreservat Selous erstreckt sich mit knapp 50 000 km² über mehrere Regionen Tansanias (Coast, Morogoro, Lindi, Mtwara und Ruvuma). Es umfasst damit etwa 5% des gesamten Staatsgebietes. Es gehört seit 1982 zum UNESCO- Weltnaturerbe und ist das größte kontrollierte Wildschutzgebiet in Afrika. Bereits die deutsche Kolonialverwaltung richtete ein erstes (kleines) Wildschutzgebiet ein. Die Bewohner wurden von der Feldarbeit abgehalten und das Gebiet verbuschte großteils. Folge war eine weitere Ausbreitung der die Schlafkrankheit übertragenden Tsetse-Fliege, was die britischen Kolonialherren zu Zwangsevakuierungen und zur Schaffung des Wildreservats veranlasste.

Seinen Namen erhielt das Wildreservat nach dem britischen Großwildjäger Selous (sprich: Seluuh), der als Jugendlicher nach  Südafrika ging, dort als Offizier am Burenkrieg teilnahm, als Großwildjäger um 1890 berühmt wurde und 1914 bei Ausbruch des ersten Weltkrieges (im Alter von 65 Jahren) sich als Freiwilliger zum Militärdienst meldete. Er starb in einem Gefecht mit der deutschen Schutztruppe unter General Paul von Lettow-Vorbeck am Neujahrstag  am Ufer des Beho-Beho-Flusses inmitten des heutigen Schutzgebietes.

Sansibar
Die frühesten Besucher der Insel waren bereits im 8. Jahrhundert arabische Händler. Sie nannten die Küste der Inseln bar des zandj (arab. Küste des Schwarzen Mannes). Mit ihnen kam die heute noch vorherrschende Religion, der Islam. Als Folge der Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Händlern und Küstenbewohnern entwickelte sich eine neue Sprache: Suaheli (sahil = arab: Küste), eine Mischung aus dem  und der Sprache der einheimischen Stämme, wobei die Struktur der Sprache afrikanisch blieb, allerdings viele Lehnwörter aus dem Arabischen und heute auch zunehmend aus dem Englischen übernimmt.
1503 landeten Portugiesen auf Sansibar und bilden dort eine Handelsstation. Zu Ende des 17. Jahrhunderts verloren die Portugiesen alle ihre Besitzungen nördlich von Mosambik an den Imam von Maskat, unter dessen Herrschaft das Land, in zahlreiche kleine Staaten und Gemeinwesen zerfallend, danach verblieb. Im 17. bis 19. Jahrhundert bildete Sansibar unter der Herrschaft des Sultans von Oman ein Zentrum für den östlichen Sklavenhandel.

Jahrhundertelang war die flache Insel Sansibar (neben Madagaskar die größte Insel vor Ostafrika), eine der wichtigsten Handelsmetropolen im Indischen Ozean. Sklavenhandel sowie Handel mit Elfenbein und ab 1818 die Kultivierung von Gewürznelken machten die Insel reich, berühmt, berüchtigt und begehrenswert. Im Gegenzug waren die muslimischen „Herren“ Sansibars auf den Kauf von Schusswaffen und Munition angewiesen, um die Herrschaftsstrukturen der  (Sklavenhandel, Sklavenjagd und Sklavenkarawanen) bis ins innere Afrika durchzusetzen.

Bis um 1870 hatte sich der Herrschaftsbereich des Sultanats Sansibar im Inland bis jenseits des Tanganjika-Sees ausgebreitet. Daraus entstand ein Interessenkonflikt mit der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft, die ab 1884 begann, Herrschaftsrechte auf dem Kontinent zu erwerben. Am 1. November 1886 legte eine deutsch-britische Kommission die Grenzen der sansibarischen Festlandsbesitzungen fest. 1890 wurde das immer kleiner werdende Sultanat Sansibar, das nur noch aus den Inseln Sansibar und Pemba bestand, britisch annektiert und dem britischen Kolonialreich als  einverleibt.

Die duftende „Nelkeninsel“ Sansibar wurde nicht, wie allgemein dargestellt, 1890 von Großbritannien gegen die Insel Helgoland eingetauscht (Sansibar-Vertrag); tatsächlich war Sansibar nie deutsche Kolonie, sondern bis 1890 freies Sultanat. Am 10. Dezember 1963 erlangten Sansibar (444.000 Einwohner) und  (314.000 Einwohner) die Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft.

Heute ist Sansibar vor allem für seine Gewürze (Nelken, Musaktnuß, Kakao, Vanille Pfeffer) und die schönen Ressorts mit Tauchmöglichkeiten populär. Der Ostteil der Insel ist etwas ab von den Touristenströmen, aber sehr ruhig. Hier gibt es mit die besten Tauchgebiete der Insel.

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